Bonitätsprüfung (Vermieter): Bonität eines zukünftigen Mieters prüfen
Bonitätsprüfung - Wie prüfen Sie als Vermieter die Bonität eines zukünftigen Mieters? Vermieter können die Bonität eines zukünftigen Mieters auf verschiedene Weise prüfen. Je besser die Bonitätsprüfung vor Vermietung, desto geringer sind die Risiken der Vermietung. Eine Bonitätsprüfung ist ein wichtiger Bestandteil des Vermietungsprozesses, da sie Vermietern dabei hilft, das Risiko von Zahlungsverzügen (Mietausfall) zu minimieren und sicherzustellen, dass die Miete regelmäßig bezahlt wird. Mit diesen Quellen können Sie Bonität Ihrer neuen Mieter / Mietinteressenten prüfen.
So prüfen Sie als Vermieter die Bonität eines zukünftigen Mieters
Zu Beginn noch einmal ganz grundsätzlich:
Was bedeutet Bonität eines Mieters?
Bonität bezieht sich auf die Fähigkeit und Bereitschaft einer Person, ihre finanziellen Verpflichtungen, wie zum Beispiel die Miete, pünktlich und regelmäßig zu erfüllen. Eine Person mit einer guten Bonität hat in der Regel ein stabiles Einkommen und eine positive Zahlungsmoral. Eine Person mit schlechter Bonität hat hingegen eventuell Schwierigkeiten, ihre finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. Bonitätsprüfungen werden durchgeführt, um das Risiko von Zahlungsverzügen zu minimieren und sicherzustellen, dass die Miete regelmäßig bezahlt wird.
So prüfen Sie die Bonität: Möglichkeiten
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie Vermieter die Bonität eines zukünftigen Mieters prüfen können, wie z.B. Auskunft bei Auskunfteien, Referenzen von früheren Vermietern oder Arbeitgebern, Überprüfung der Einkommens- und Vermögensverhältnisse, Bankreferenz oder auch Social Media Prüfungen
Beachten Sie auch, dass es gesetzliche Einschränkungen dafür gibt, welche Informationen Vermieter von Mietern verlangen dürfen und das der Mieter vor der Einholung einer Auskunft darüber informiert werden muss und das Recht hat, Einsicht in die Auskunft zu nehmen und eventuelle unrichtige Angaben berichtigen zu lassen.
Auskunft bei Auskunfteien
Tipp1 sind Auskünfte bei Auskunfteien: Vermieter können bei Auskunfteien wie Schufa, Creditreform oder Bürgel eine Auskunft über die Zahlungsmoral des Mieters einholen.
Eine Auskunft bei einer Auskunftei ist eine Möglichkeit, die Bonität eines zukünftigen Mieters zu prüfen. Auskunfteien sammeln Informationen über die Zahlungsmoral von Personen und geben diese an Unternehmen weiter, die damit ihre Entscheidungen treffen können.
Die bekanntesten Unternehmen sind:
In Deutschland sind die bekanntesten Auskunfteien die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung), Creditreform und Bürgel.
Schufa: Größter Anbieter für Bonitätsprüfung
Die Schufa etwa erhält Informationen von Unternehmen wie Banken, Versandhändlern oder Telekommunikationsunternehmen und speichert diese in ihrer Datenbank. Diese Informationen umfassen unter anderem Kreditverträge, Zahlungsvereinbarungen, Mahnungen und Inkasso-Verfahren. Auf Basis dieser Daten erstellt die Schufa eine so genannte "Bonitätsauskunft". In dieser Auskunft sind Informationen enthalten wie z.B. der Score-Wert, der die Kreditwürdigkeit des Mieters beschreibt, sowie Angaben zur Anzahl der bestehenden Kredite, zur Höhe der Raten und zur Art der Kredite.
Mieter muss vorab informiert werden
Vermieter können bei diesen Auskunfteien eine Auskunft über den zukünftigen Mieter einholen und diese Informationen verwenden, um ihre Entscheidung über die Vermietung zu treffen. Es ist allerdings zu beachten, dass der Mieter vor der Einholung einer Auskunft darüber informiert werden muss und das Recht hat, Einsicht in die Auskunft zu nehmen und eventuelle unrichtige Angaben berichtigen zu lassen.
Schufa und weitere Anbieter im Überblick
Hier sind einige der bekanntesten Auskunfteien in Deutschland und ihre Hauptfunktionen:
Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung)
Die Schufa ist die bekannteste Auskunftei in Deutschland und speichert Informationen über die Zahlungsmoral von Personen und Unternehmen, dass sogenannt Schufa-Scoring. Sie erstellt Bonitätsauskünfte, die Vermieter und Banken bei der Entscheidungsfindung verwenden können.
Schufa-Scoring enthält unter anderen:
- Zahlungsverhalten: Ob der Antragsteller regelmäßig und pünktlich seine Rechnungen bezahlt hat
- Kredithistorie: Ob der Antragsteller in der Vergangenheit bereits Kredite aufgenommen hat und wie er diese zurückgezahlt hat
- Einkommen und Arbeitsverhältnis: Ob der Antragsteller ein regelmäßiges Einkommen hat und wie lange er bereits bei seinem aktuellen Arbeitgeber beschäftigt ist
- Anzahl der offenen Kredite: Wie viele Kredite der Antragsteller derzeit noch offen hat
- Anfragen bei Auskunfteien: Wie oft der Antragsteller in der Vergangenheit bei Auskunfteien eine Anfrage gestellt hat
- Persönliche Informationen: Name, Geburtsdatum, Anschrift, usw.
Creditreform
Creditreform sammelt und verarbeitet Informationen über Unternehmen und Privatpersonen, um eine Bonitätsbeurteilung durchzuführen.
Bürgel
Bürgel ist eine andere Auskunftei die Informationen über die Zahlungsmoral von Privatpersonen und Unternehmen speichert und Bonitätsauskünfte erstellt.
Arvato Infoscore
Auch Arvato Infoscore sammelt und verarbeitet Informationen über Privatpersonen und Unternehmen, um eine Bonitätsbeurteilung durchzuführen.
Credit Bureau
Credit Bureau sammelt und verarbeitet Informationen über die Zahlungsmoral von Privatpersonen und Unternehmen und erstellt Bonitätsauskünfte.
Einkommens- und Vermögensverhältnisse überprüfen
Tipp 2 ist die Prüfung der Einkommens- und Vermögensverhältnisse: Vermieter können Gehaltsabrechnungen, Lohnabrechnungen oder Steuerbescheide anfordern, um sich ein Bild von den Einkommens- und Vermögensverhältnissen des Mieters zu machen.
Eine zweite Möglichkeit, die Bonität Ihres zukünftigen Mieters zu prüfen, besteht darin, die Einkommens- und Vermögensverhältnisse des Mieters zu überprüfen. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass Vermieter Gehaltsabrechnungen, Lohnabrechnungen oder Steuerbescheide anfordern.
Mit diesen Dokumenten können Vermieter sich ein Bild von den Einkommens- und Vermögensverhältnissen des Mieters machen und beurteilen, ob er in der Lage ist, die Miete regelmäßig zu zahlen. Vermieter können auch nach Nachweise über eine feste Arbeitsstelle, eine Arbeitslosigkeit oder eine Rente fragen. Diese Dokumente können helfen, das Risiko eines Zahlungsverzugs zu beurteilen.
Es ist jedoch zu beachten, dass es gesetzliche Einschränkungen dafür gibt, welche Informationen Vermieter von Mietern verlangen dürfen. In Deutschland, dürfen Vermieter beispielsweise keine Auskunft über das Vermögen des Mieters verlangen. Anders als Banken, die bei Finanzierungen immer mit einer Selbstauskunft arbeiten, die die Vermögensverhältnisse eines Kreditnehmers darstellt.
Bankreferenz einholen
Tipp 3 sind Bankreferenzen: Vermieter können eine Bankreferenz einholen, um sich ein Bild von der Zahlungsmoral des Mieters zu machen und zu sehen ob er/sie regelmäßig Überweisungen tätigt.
Referenzen früherer Vermieter oder Arbeitgeber
Tipp 4, holen Sie Referenzen von früheren Vermietern oder Arbeitgebern: Vermieter können Referenzen von früheren Vermietern oder Arbeitgebern einholen, um sich ein Bild von der Zahlungsmoral und der Pünktlichkeit des Mieters zu machen.
Social Media Kanäle prüfen
Tipp 5 ist die Social Media Prüfung: Einige Vermieter nutzen auch Social Media Prüfung um sich ein Bild von dem Mieter zu machen, ob er/sie auf sozialen Medien professionell erscheint oder ob es Anzeichen gibt, dass er/sie in finanzielle Schwierigkeiten steckt.
Persönliches Gespräch
Tipp 6 ist ein gutes, altes, persönliches Gespräch: Ein persönliches Gespräch mit dem Mieter kann auch dazu beitragen, das Vertrauen des Vermieters in die Zahlungsmoral des Mieters zu stärken.
Fazit: Vorsicht ist besser als Nachsicht
Abschließend lässt sich sagen, dass die Bonitätsprüfung ein wichtiger Bestandteil des Vermietungsprozesses ist, da sie Vermietern dabei hilft, das Risiko von Zahlungsverzügen zu minimieren und sicherzustellen, dass die Miete regelmäßig bezahlt wird. Es ist jedoch wichtig, die gesetzlichen Einschränkungen zu beachten und den Mieter entsprechend zu informieren und seine Rechte zu respektieren.