Immobilienfinanzierung als GmbH: Methoden & Vorteile – Gewerbeimmobilie finanzieren
Immobilienfinanzierung als GmbH - Wenn Sie nicht nur eine, sondern bereits mehrere Immobilien haben und Ihr Immobilienvolumen schon bei 500.000 Euro aufwärts liegt, liegt die Überlegung nahe, die nächste Immobilienfinanzierung, als GmbH abzuschließen. Aber was ist hier genau der Unterschied zur Finanzierung einer privaten Wohnimmobilie oder eines Hauses? Welche Möglichkeiten gibt es? Und was verändert sich aus Bankensicht? Wir beantworten Ihre Fragen zum Thema Gewerbeimmobilie finanzieren. Hier geht es zurück zu unserem Ratgeber: Finanzierung.
Gewerbeimmobilien finanzieren: Wie geht das?
Eine Gewerbeimmobilie kann finanziert werden über:
- Bankdarlehen
- Gewerbehypotheken
- Leasing oder
- eine Inseltorbeteiligung
Ab einer jährlichen netto Kaltmiete von 30.000 oder 40.000 bzw. 500.000 Immobilienvolumen aufwärts, kann man sich überlegen, statt der privaten Immobilienfinanzierung eine gewerbliche Finanzierung anzustreben, um die ein oder anderen Vorteile (Gewerbesteuerkürzung nur 15 % zu zahlen) zu genießen.
Was dabei wichtig zu beachten ist, ist, dass das Geld ist in der Firma drinsteckt und dort versteuert wird. Im Folgenden betrachten wir die Unterschiede zwischen den beiden Finanzierungsmethoden und die genauen Möglichkeiten und Vorteile der Finanzierung einer Gewerbeimmobilie näher.
In Kurz:
- ab einer jährlichen netto Kaltmiete von 30.000 oder 40.000
- 500.000 Immobilienvolumen aufwärts
- Kapital an Firma gebunden

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Gewerbliche Immobilienfinanzierung im Überblick
Beachten Sie diese 5 Tipps zum Thema Gewerbeimmobilie finanzieren:
- Über ausreichend Eigenkapital verfügen (Fremdkapitalanteil reduzieren & Bonität verbessern)
- Kreditwürdigkeit beeinflusst die Zinssätze & Kreditbedingungen maßgeblich
- Finanzierungsoptionen vergleichen (mehrere Bankangebote prüfen)
- Tipp: mithilfe von professioneller Beratung richtige Finanzierungsstrategie entwickeln
- Über staatliche Förderprogramme oder regionale Unterstützung speziell für Gewerbeimmobilienfinanzierung informieren
Diese Tipps sollen als allgemeine Richtlinien dienen. Beachten Sie jedoch, dass jeder Fall individuell ist, und es ist ratsam, sich an einen Fachmann (Finanzierungsvermittler) zu wenden, um eine maßgeschneiderte Finanzierungsstrategie für Ihre Gewerbeimmobilie zu entwickeln.
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Der Hauptunterschied zwischen Gewerbeimmobilien und Privatimmobilien besteht in ihrer Verwendung. Privatimmobilien sind in erster Linie für den persönlichen Wohnbedarf gedacht, während Gewerbeimmobilien für geschäftliche Zwecke genutzt werden. Gewerbeimmobilien dienen der Gewinnerzielung, sei es durch Vermietung an Unternehmen oder den Betrieb eines eigenen Geschäfts.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass:
Gewerbeimmobilien für geschäftliche Zwecke genutzt werden, während Privatimmobilien für den persönlichen Wohnbedarf gedacht sind.
Die Unterschiede auf einen Blick:
Gewerbeimmobilie | Privatimmobilie |
Immobilien, die für kommerzielle oder geschäftliche Zwecke genutzt werden | Immobilien, die für den persönlichen Wohnbedarf gedacht sind |
z. B. Bürogebäude, Einzelhandelsflächen, Lagerhallen, Fabriken, Hotels, Restaurants etc. | z. B. Haus, Wohnung, Eigentumswohnung, Miniimmobilie etc. |
Gewinnerzielung durch Vermietung oder Betrieb eines eigenen Geschäfts. | Keine Gewinnerzielung |
Größer, haben spezifische Anforderungen an die Infrastruktur und erfordern möglicherweise spezielle Genehmigungen und Auflagen | kleiner |
Vorteile der Immobilienfinanzierung als GmbH
Die Entscheidung, eine Immobilienfinanzierung über eine GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) statt als Privatperson abzuschließen, kann verschiedene Vorteile bieten:
- Haftungsbeschränkung bei Zahlungsschwierigkeiten
- Steuerliche Vorteile
- Flexibilität und Nachfolgeplanung
- Vorteilhafte Finanzierungsmöglichkeiten
Die Vorteile im Detail:
Haftungsbeschränkung: 1. Vorteil
Eine GmbH ist eine eigenständige juristische Person. Dadurch wird Ihr persönliches Vermögen von den Verbindlichkeiten der GmbH getrennt. Im Falle von Zahlungsschwierigkeiten oder Insolvenz der GmbH haften Sie als Privatperson nur beschränkt mit Ihrem eingebrachten Kapital, während bei einer Privatfinanzierung Ihr gesamtes persönliches Vermögen gefährdet sein kann.
Steuerliche Vorteile
Eine GmbH kann unter Umständen steuerliche Vorteile bieten. Gewerbeimmobilien können unter anderem Abschreibungen und steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten ermöglichen, die für Privatpersonen nicht verfügbar sind. Wir empfehlen aus Erfahrung, sich von einem Steuerberater beraten zu lassen, um die spezifischen steuerlichen Vorteile einer GmbH-Finanzierung zu verstehen.
Flexibilität und Nachfolgeplanung: 3. Vorteil
Eine GmbH bietet mehr Flexibilität in Bezug auf die Nachfolgeplanung. Es ist einfacher, Anteile einer GmbH zu übertragen oder neue Gesellschafter aufzunehmen, als bei einer reinen Privatfinanzierung.
Vorteilhafte Finanzierungsmöglichkeiten
Eine GmbH kann in der Regel leichter Kredite von Banken oder Investoren erhalten als eine Privatperson. Banken und Investoren sind oft bereit, größere Summen an juristische Personen zu verleihen, da sie in der Regel als stabiler und zuverlässiger angesehen werden. Zu den Finanzierungsmöglichkeiten gleich mehr.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine GmbH auch mit zusätzlichen administrativen und finanziellen Verpflichtungen verbunden ist, wie beispielsweise Buchhaltung, Jahresabschlüsse, Steuererklärungen und eventuell höhere Finanzierungskosten. Es ist ratsam, die Vor- und Nachteile einer GmbH-Finanzierung sorgfältig abzuwägen und sich von einem Fachexperten beraten zu lassen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Möglichkeiten der Immobilienfinanzierung als GmbH
Als GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Immobilienfinanzierung zu erhalten. Hier sind einige gängige Optionen:
- Gewerbliche Immobilienkredite
- Leasing
- Beteiligungsfinanzierung
- Förderprogramme
- Eigenkapital der GmbH
Gewerbliche Immobilienkredite | Eine GmbH kann einen gewerblichen Immobilienkredit bei einer Bank oder einer gewerblichen Kreditgenossenschaft beantragen. Die Kreditgeber prüfen dabei die Bonität des Unternehmens, die Geschäftsergebnisse, den Verwendungszweck der Immobilie und andere relevante Faktoren. Gewerbliche Immobilienkredite haben oft eine höhere Eigenkapitalanforderung und können höhere Zinssätze haben als Privatkredite. |
Leasing | Die GmbH kann die Immobilie leasen, anstatt sie zu kaufen. Dabei wird ein Mietvertrag abgeschlossen, in dem die Mietzahlungen und andere Konditionen festgelegt sind. Das Leasing kann finanzielle Vorteile bieten, da die monatlichen Mietzahlungen als Betriebsausgaben abgesetzt werden können. |
Beteiligungsfinanzierung | Die GmbH kann Investoren suchen, die sich an der Finanzierung der Immobilie beteiligen möchten. Dies kann in Form von Eigenkapital oder Fremdkapital geschehen. Bei einer Eigenkapitalbeteiligung erwerben die Investoren Anteile an der GmbH, während bei Fremdkapital ein Darlehen gewährt wird, das zurückgezahlt werden muss. |
Förderprogramme | Es gibt staatliche und regionale Förderprogramme, die speziell für gewerbliche Immobilienfinanzierungen angeboten werden. Diese Programme können niedrigere Zinssätze, längere Laufzeiten oder andere finanzielle Vorteile bieten. Es lohnt sich, nach solchen Programmen zu suchen und sich über die Anforderungen und Voraussetzungen zu informieren. |
Eigenkapital der GmbH | Die GmbH kann auch ihr eigenes Kapital verwenden, um einen Teil oder den gesamten Kaufpreis der Immobilie zu finanzieren. Dies kann in Form von Gewinnen, Rücklagen oder Kapitalerhöhungen geschehen. |
Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Möglichkeiten und Bedingungen der Immobilienfinanzierung als GmbH von verschiedenen Faktoren abhängen, wie zum Beispiel der Bonität des Unternehmens, dem Verwendungszweck der Immobilie, dem Marktumfeld und den individuellen Vereinbarungen mit den Kreditgebern oder Investoren.
Es empfiehlt sich daher, professionelle Beratung von einem Finanzexperten oder einer Bank in Anspruch zu nehmen, um die beste Finanzierungsoption für die spezifische Situation der GmbH zu finden.
Privatimmobilie vs. GmbH Immobilie
Der Hauptunterschied zwischen der Finanzierung einer Gewerbeimmobilie und einer Privatimmobilie liegt in den verschiedenen Zwecken und Kriterien, die bei der Kreditvergabe berücksichtigt werden. Hier werden die folgenden Unterschiede im Detail beleuchtet:
Die Unterschiede:
- Verwendungszweck der Immobilie
- Verschiedene Kreditgeber
- Kreditprüfung im Vergleich
- Zinssätze, Risiko & Kreditkonditionen
- Nötiger Eigenkapitaleinsatz
- Steuerliche Aspekte
- Abschreibungen
- Vorsteuerabzug
- Gewerbesteuer
- Betriebsausgabenabzug
Was ist der Unterschied aus Bankensicht?
Wen Sie bei der Bank statt einer privaten eine Finanzierung als GmbH abschließen wollen. So ändert sich zum einen der Ansprechpartner. Firmen- und Privatkunden haben in einer Bank unterschiedliche Ansprechpartner. Das liegt daran, dass sich auch die Kreditrichtlinien und Regeln unterscheiden. Es gelten andere Bestimmungen für eine juristische Person (GmbH) wie für eine Privatperson.
Auch die Bearbeitungszeit kann variieren. Bei der Finanzierung einer Gewerbeimmobilie ab 400.000 schicken Banken in der Regel einen Gutachter raus, der sich den Immobilienzustand ganz genau ansieht. Das liegt daran, dass Banken bei höheren Summen meist auch ein höheres Risiko in Kauf nehmen. Solches Standardvorgehen zahlen allerdings Ihren Tribut, wenn der Kredit schnell abgeschlossen sein soll.
Was sich ändert:
- Ansprechpartner
- verlängerte Bearbeitungszeit
- Gutachter im Auftrag der Bank
Warum sollte man das vorher wissen?
Wir empfehlen aus Erfahrung, sich vor dem Bankbesuch im Klaren zu sein, welche Finanzierungsmethode man wählen möchte. Denn ändert man während den Verhandlungen seine Meinung und möchte von Privatkauf auf gewerblicher Kauf umsteigen, so ist die Finanzierungszusage in Gefahr.
Man riskiert allerdings nicht allein die Finanzierung des Objekts. Auch die Kreditkonditionen verändern sich und können unerfreulich ausfallen. Wenn Sie also den Kredit vielleicht dennoch erhalten, gefallen Ihnen eventuell aber die veränderten Konditionen nicht mehr. In jedem Fall wirken Sie unprofessionell, was Sie vermeiden wollen.
Merken Sie sich also:
Immer vor dem Bankbesuch definieren: Will ich privat oder mit einer GmbH kaufen?