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Familienstiftung erklärt: Gründung, Besteuerung, Vorteile, Nachteile & Co.

Familienstiftung - Familienstiftungen bieten eine Vielzahl an Vorteilen. Dazu gehört etwa der Schutz des Vermögens vor Erbstreitigkeiten oder dem Zugriff Dritter. Auch Familienstiftungen für Immobilien erfreuen sich im Rahmen der Asset Protection wachsender Beliebtheit. Hier erfahren Sie, warum es sich lohnt, eine Familienstiftung zu gründen und mit welchen Vorteilen und Nachteilen Sie als Stifter zu rechnen haben. Außerdem: Alles, was Sie über die Besteuerung wissen müssen.

Familienstiftung erklärt

Eine Familienstiftung ist eine rechtsfähige Stiftung, die von einer Familie gegründet wird. Sie ist darauf ausgerichtet, das Familienvermögen zu verwalten und zu schützen. Im Gegensatz zu anderen Stiftungsformen, bei denen ein oder mehrere Stifter Vermögen in die Stiftung einbringen, sind bei der Familienstiftung ein oder mehrere Familienmitglieder die Stifter.

Der Zweck der Familienstiftung ist, das Vermögen der Familie langfristig zu erhalten und vor dem Zugriff Dritter zu schützen. Die Familienmitglieder können dabei aktiv in die Entscheidungen der Stiftung eingebunden werden, um sicherzustellen, dass ihre Interessen berücksichtigt werden. Zu den Vermögenswerten einer Stiftung gehören Immobilien, Beteiligungen an Unternehmen, Kunstgegenstände oder Wertpapiere.

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Gründe für eine Familienstiftung

Die Gründung einer Familienstiftung kann sich aus mehreren Gründen lohnen. Zum einen soll das Familienvermögen langfristig zusammengehalten werden, um zu verhindern, dass es im Laufe der Zeit durch Erbgänge, Scheidungen oder andere Ereignisse aufgeteilt wird. Eine Stiftung sorgt dafür, dass die Angehörigen keine Anteile am Vermögen halten, die sie verkaufen oder gegen Abfindung kündigen könnten. Darüber hinaus bietet die Familienstiftung einen hohen Schutz vor Gläubigern und kann somit ein effektives Instrument des Vermögensschutzes sein, sofern sie richtig gestaltet ist.

Ein weiterer Aspekt ist die Vielzahl an Steuervorteilen, die eine Familienstiftung bietet. In manchen Fällen kann eine Stiftungsgründung zum Beispiel dazu führen, dass die Erbschaftsteuer gemindert wird, wobei allerdings alle 30 Jahre eine Erbersatzsteuer fällig wird.

blankGründe, die für die Gründung sprechen:

  • Langfristiger Zusammenhalt des Vermögens
  • Verhinderung von Vermögenszersplitterung
  • Schutz vor Gläubigern (Asset Protection)
  • Effektives Instrument des Vermögensschutzes
  • Steuer optimierende Gestaltungsmöglichkeiten

Immobilien-Familienstiftung schützt Immobilienvermögen

Besteht das Stiftungsvermögen hauptsächlich aus Immobilien, spricht man auch von einer Immobilien-Familienstiftung. Durch die Übertragung des Immobilienvermögens auf die Familie können Sie nicht nur von einer Vielzahl an Steuervorteilen profitieren. Die Immobilien werden außerdem über Generationen hinweg in der Familie behalten, während sie von der Pfändung von Gläubigern und Dritten geschützt sind.

Alles Wichtige rund um Familienstiftungen und Immobilien zusammengefasst:

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Wirtschaftliche Versorgung der Destinatäre

Wie bereits erwähnt, kann die Familienstiftung auf verschiedene Arten zur wirtschaftlichen Versorgung der Familienmitglieder beitragen. In der Regel sind der Ehegatte und die Abkömmlinge des Stifters die Begünstigten, auch Destinatäre genannt. Sie erhalten regelmäßig Zahlungen aus den Stiftungserträgen, wobei aus Gründen des Vermögensschutzes in der Regel kein Anspruch auf Zahlungen gewährt wird. Wer als Destinatär gilt und wer nicht, kann sich durch den Eintritt neuer Familienmitglieder oder durch das Ausscheiden bestehender Mitglieder verändern.

Regelmäßige Auszahlungen an Destinatäre sorgen für wirtschaftliche Sicherheit der Familie

Darüber hinaus können die Familienmitglieder Vergütungen für eine Tätigkeit für die Stiftung erhalten, zum Beispiel als Vorstand. Hierbei handelt es sich um eine weitere Einkommensquelle für die Familienmitglieder, die zur wirtschaftlichen Versorgung beitragen kann.

Familienstiftungen als Asset Protection

Die Gründung einer Familienstiftung bietet außerdem Schutz für das Familienvermögen vor Zerschlagung und Pfändung. Da die Destinatäre der Stiftung keine Anteile halten, können diese auch nicht von Gläubigern gepfändet werden. Auch ein Zugriff von Gläubigern des Stifters auf das Vermögen der Stiftung ist nicht mehr möglich. Bei Scheidungen bietet die Familienstiftung ebenfalls Schutz vor dem Zugriff von Schwiegerkindern auf das Familienvermögen.

Im Erbfall kann die Stiftung Konflikte über den Übergang des Vermögens auf Erben und Erbengemeinschaften und die Enterbung von Familienmitgliedern vermeiden. Dadurch wird der dauerhafte Erhalt von Immobilien, Unternehmen und anderen Vermögenswerten sichergestellt - unabhängig von familiären Konstellationen.

Hand hält Euro MünzeSo dient eine Familienstiftung als ideale Asset Protection:

  • Familienstiftung als Instrument des Vermögensschutzes
  • Trennung zwischen Vermögen und Familie
  • Vermögenspfändung von Gläubigern nicht möglich
  • Schutz vor Vermögenszersplitterung
  • dauerhafter Erhalt des Vermögens unabhängig von familiären Konstellationen

Alle weiteren Details dazu finden Sie hier:

Es gibt also eine Vielzahl an Gründen, die für eine Familienstiftung sprechen. Auch eine Stiftungsgründung lässt sich mit genügend Vorbereitung innerhalb kürzester Zeit abwickeln. Wir haben die einzelnen Schritte zusammengefasst.

Familienstiftung gründen: Ablauf

Haben Sie sich für die Stiftung einer Familiengründung entschieden, liegt der erste Schritt in der Erstellung eines Stiftungskonzepts und -Satzung. Daraufhin müssen die unterschiedlichen Stiftungsorgane besetzt und das Vermögen auf die Familienstiftung übertragen werden. Ist daraufhin das Stiftungsgeschäft versendet, steht einer Anerkennung vonseiten der Stiftungsbehörde nichts mehr im Weg und die Stiftung kann ihre Aktivitäten aufnehmen.

Die 5 Schritte der Stiftungsgründung zusammengefasst:

  1. Erstellung eines Stiftungskonzepts und einer Satzung
  2. Besetzung der Stiftungsorgane
  3. Ausstattung der Stiftung mit Kapital
  4. Versenden des Stiftungsgeschäfts
  5. Anerkennung durch die Stiftungsbehörde

Was Sie bei der Stiftungsgründung weiter zu beachten haben, finden Sie in unserem Ratgeber:

Eine Familienstiftung bietet also zahlreiche Vorteile, wie etwa den Schutz des Familienvermögens vor Zerschlagung und Pfändung sowie die Erhaltung von Immobilien und Unternehmen für zukünftige Generationen. Doch wie sieht es eigentlich mit der Besteuerung einer Familienstiftung aus?

Besteuerung: Schenkungssteuer, Erbersatzsteuer & Co.

BankgebäudeObwohl die Familienstiftung im Gegensatz zu einer gemeinnützigen Stiftung keine allgemeine steuerliche Begünstigung erhält, bietet sie im Vergleich zu anderen Unternehmensformen Möglichkeiten zur Steueroptimierung.

Besteuerung bei Stiftungsgründung

Bei der Gründung einer Familienstiftung wird in der Regel Vermögen auf die Stiftung übertragen. Hierbei kann Schenkungsteuer anfallen. Die Schenkungsteuer richtet sich nach dem Wert des übertragenen Vermögens und dem Verwandtschaftsverhältnis zwischen dem Stifter und den Begünstigten. Im Falle einer Familienstiftung, bei der die begünstigten Familienmitglieder sind, gelten in der Regel steuerlich begünstigte Freibeträge.

Hier die Steuerfreibeträge im Überblick:

Verwandtschaftsverhältnis Höhe des Freibetrags
Ehegatten und Lebenspartner 500.000 Euro
Kinder und Stiefkinder 400.000 Euro
Enkel (bei bereits verstorbenen Eltern) 400.000 Euro
Enkel (bei noch lebenden Eltern) 200.000 Euro
Urenkel 100.000 Euro
alle anderen Erben 20.000 Euro

Besteuerung bei Gewinn und Auszahlung

Außerdem ist die Familienstiftung als Körperschaft steuerpflichtig. Der Körperschaftsteuersatz beträgt derzeit 15 Prozent. Die Körperschaftsteuer wird auf den Gewinn der Stiftung erhoben. Ausschüttungen an die Begünstigten sind als Einkünfte aus Kapitalvermögen steuerpflichtig und unterliegen der Abgeltungsteuer. Die Abgeltungsteuer beträgt derzeit 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Zusätzlich zur Körperschaftsteuer fällt alle 30 Jahre eine Erbersatzsteuer an. Auch hier können Sie von einem Freibetrag von bis zu 800.000 Euro Gebrauch machen.

Diese Steuern fallen bei Gewinn und Auszahlung an:

  • Körperschaftsteuer: 15 %
  • Abgeltungssteuer: 25 %
  • Erbersatzsteuer alle 30 Jahre

Vorteile einer Familienstiftung

Eine Familienstiftung bietet mehrere Vorteile für Familien, die ihr Vermögen langfristig erhalten und schützen möchten. Schauen wir sie uns genauer an.

Schutz des Vermögens

Eine Familienstiftung bietet Schutz vor Gläubigern und anderen Dritten, die versuchen könnten, auf das Vermögen der Familie zuzugreifen. Durch den Transfer von Vermögenswerten auf die Stiftung werden sie von den Eigentümern getrennt und sind somit vor Ansprüchen Dritter geschützt.

Steuervorteile und -Vergünstigungen

Eine Familienstiftung kann auch Steuervorteile bieten. Zum Beispiel können Vermögenswerte in die Stiftung übertragen werden, um die Erbschafts- und Schenkungssteuer zu minimieren. Die Gewerbesteuer wird umgangen und Mieteinnahmen durch gestiftetes Immobilienvermögen günstiger versteuert.

blankHier einige der Steuervorteile auf einen Blick:

  • Minimierung der Erbschafts- und Schenkungssteuer
  • keine Gewerbesteuer
  • Steuervergünstigungen bei Vermietung & Verpachtung

Langfristige Erbschaftsplanung

Durch die Gründung der Familienstiftung werden die Familienmitglieder verbindlich und langfristig durch das Stiftungsvermögen abgesichert. Zudem können potenzielle Erbschaftsstreitigkeiten dank der klaren Struktur der Stiftung bereits zu Lebzeiten des Stifters entschärft werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass der Stifter seinen Nachkommen oder Eltern den sogenannten Pflichtteilsanspruch ersparen kann, indem er das Vermögen mindestens zehn Jahre vor seinem Tod auf die Familienstiftung überträgt.

Obwohl Familienstiftungen viele Vorteile bieten, gibt es auch einige Nachteile, die bei der Entscheidung für eine Familienstiftung berücksichtigt werden müssen.

Nachteile einer Familienstiftung

Die Satzung einer Familienstiftung und der darin enthaltene Stiftungszweck ist schwer zu verändern. Dies kann problematisch sein, wenn sich die familiären Umstände ändern oder wenn das Vermögen der Stiftung anders eingesetzt werden soll. Ein weiterer Nachteil einer Familienstiftung ist die Erbersatzsteuer, die alle 30 Jahre anfällt. Diese zusätzliche Steuerbelastung kann erheblich sein und die Vermögenswerte der Stiftung verringern. Obwohl die Erbersatzsteuer im Gegensatz zu einem tatsächlichen Erbfall planbar ist, kann sie dennoch eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen.

Fazit: Familienstiftung als ideale Absicherung der Familie

Insgesamt bietet die Gründung einer Familienstiftung sowohl Vor- als auch Nachteile. Auf der positiven Seite steht die Möglichkeit der Vermögenssicherung und -Weitergabe, die Steuervorteile und die Flexibilität bei der Besetzung der Stiftungsorgane. Allerdings erfordert die Gründung einer Familienstiftung eine sorgfältige Planung und rechtliche Beratung, sowie einen erheblichen finanziellen Aufwand.

Insgesamt hängt die Entscheidung zur Gründung einer Familienstiftung von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Vermögen, den Zielen und der Situation der beteiligten Familienmitglieder. Eine sorgfältige Planung und Beratung sind jedoch entscheidend, um die Vor- und Nachteile abzuwägen und eine fundierte Entscheidung zu treffen.