Rückgang von Wohnungsbaugenehmigungen: Minus von 3,7% – Entwicklung der Baubranche
Rückgang von Wohnungsbaugenehmigungen - Steigende Baupreise und eine immer weiter in die Höhe kletternde Inflationsrate - die Lage in der Immobilienbranche spitzt sich immer weiter zu. Die aktuellen Daten des statistischen Bundesamtes verheißen nichts gutes. So gingen im September 2022 die Zahlen der Baugenehmigungen für neue Wohnungen und Häuser im Vergleich zum Vorjahr immer weiter zurück. Auch für dieses Problem sind die Inflation und ihre Folgen verantwortlich. Welche Folgen dies für Immobilieninvestoren mit sich bringt und wie sich die Lage weiterhin entwickelt, erfahren Sie in diesem Beitrag. Zurück zur Übersicht: Nachrichten.
Rückgang bei Wohnungsbaugenehmigungen
In den ersten neun Monaten des Jahres 2022 sah es für den Wohnungs- und Hausbau nicht gut aus. Bis September gingen die Baugenehmigungen immer weiter zurück, woran die Inflation und ihre Folgen die Schuld trägt. Am 18. November veröffentlichte das Statistische Bundesamt die aktuellen Zahlen zum Geschehen.
Im September 2022 wurden für 27.449 neue Einheiten Genehmigungen von den Behörden ausgestellt. Im Vergleich zum September 2021, waren das 9,1% weniger. Der Höhepunkt des Rückgangs ist auf August zurückzuführen, hier betrug der Unterschied zum Vorjahr ganze 9,4% weniger.
2022 hat bis im September somit 272.054 ausgestellte Baugenehmigungen zu verzeichnen, über 10.000 Wohnungen weniger, als im Vorjahr. Aus diesem Ergebnis lässt sich ein Minus von 3,7% schließen, wobei Baugenehmigungen für Wohnungen in Neubauten, sowie Genehmigungen für neue Wohnungen in Bestandsimmobilien mit einberechnet sind.
Die Situation im Überblick:
- September 2022: 9,1% weniger Baugenehmigungen als September 2021
- August 2022: 9,4% weniger Baugenehmigungen als August 2021
- 2022: 3,7% weniger Baugenehmigungen als 2021
Auch Familien sind auf Grund der Wirtschaftslage nicht mehr auf den Bau eines Einfamilienhauses erpicht, wie im Jahr zuvor. Schauen wir uns die Zahlen der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser an.
Rückgang bei Genehmigung für Einfamilienhäuser
Auch der Bau von Einfamilienhäuser leidet unter der aktuellen Wirtschaftslage. Die Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser gingen neben den Baugenehmigungen für Wohnungen im Januar bis September besonders stark zurück. Im Vergleich zum Jahr 2021 ist hier sogar ein Minus von 15,4% zu verzeichnen, das bedeutet, in diesem Jahr wurden über 11.000 weniger Häuser gebaut.
Hier im Überblick:
- 2022: 15,4% weniger Baugenehmigungen als 2021
Um die Lage zu verdeutlichen, schauen wir uns nun Beispielhaft das Bundesland Baden-Württemberg an.
Baugenehmigungen Bsp. Baden-Württemberg
Um die aktuelle Situation zu veranschaulichen, haben wir hier die aktuellen Zahlen der Baugenehmigungen, die für den Wohnungsbau in Baden-Württemberg ausgestellt wurden, in einer Tabelle zusammen getragen. Der Zeitraum bezieht sich dabei auf Januar bis September 2022 im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum.
Januar - September 2021 | Janaur - September 2022 | Veränderungen in % | |
Alle erbauten Wohnungen insgesamt | 41.359 | 37.276 | -10 |
In Neubauten | 35.706 |
32.532 | -9 |
In Bestandsgebäuden | 5.653 | 4.744 | -16 |
Quelle: Statistik-bw.de
Fazit: Baubranche leidet unter Inflation
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Lage für den Wohnungs- und Hausbau mittlerweile brenzlig geworden ist. In vielen Städten wird die Wohnungsknappheit immer größer, weshalb besonders dort die Zahl der Baugenehmigungen von großer Bedeutung ist.
Durch die steigenden Baukosten gehen die Bauaufträge immer weiter zurück und es kommt zu massenhaften Stornierungen, weil sich Bauherren die Materialkosten & Co. schlichtweg nicht mehr leisten können. Zudem gibt es extreme Engpässe auf den Lieferwegen der Baumaterialien, weshalb es neben einer Systemüberlastung zu starken Verzögerungen kommt.
Wann bei der steigenden Inflationsrate eine wirkliche Besserung in Sicht ist, ist abzuwarten. Die Frage bleibt - Wie wird sich der Wohnungsbau in Deutschland entwickeln? Schauen wir uns die aktuellen Prognosen an.
Wohnungsbau: Aktuelle Prognose
Zum Anfang des Jahres haben wir über die Pläne der Bundesregierung berichtet 400.000 neue Wohnungen in jedem Jahr. Zeit ein kleines Fazit zu ziehen, wie hat sich der Wohnungsmarkt im Neubau entwickelt? Hie die aktuellste Prognose des IW (Institut der deutschen Wirtschaft) und ebenfalls interessant im Kontext, die monatlich genehmigten Wohnungen seit 2010 und Baufertigstellungen von Wohnungen seit 2002.
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