Heizung erneuern: Kosten, Pflichten, Zuschüsse & Förderungen – Immobilie modernisieren
Heizung erneuern - Mit der Modernisierung Ihrer Immobilie ist die Erneuerung der Heizanlage ein entscheidender Bestandteil, um den Wert und die Effizienz des gesamten Gebäudes zu steigern. Während ein Umbau oder Austausch der alten Heizung mit hohen Kosten verbunden ist, sparen Sie auf die Langzeit betrachten mehr, als Sie ausgeben. Hier gibt es Infos zu den Kosten, Pflichten und Zuschüssen für die Erneuerung von Heizungsanlagen. Zurück zu: Modernisieren Übersicht. Tipp! Hier finden Sie alle Fakten zum Heizungsverbot 2024.
Was müssen Sie bei der Heizungserneuerung beachten?
Die Austauschpflicht in Deutschland besagt, dass eine alte Heizung nach 30 Jahren in Betrieb ausgetauscht werden muss. Auf Sie kommen also Kosten für die Erneuerung der Heizung zu. Wie hoch diese Kosten genau sind, erfahren Sie später genau. Ihnen wird bei dem Austausch Ihrer Heizung aber Förderungen und Zuschüsse geboten.
Die Kosten, Pflichten & Zuschüsse für Heizanlagen im Überblick
Mit welchen Kosten und Zuschüsse Sie rechnen können und wozu Sie verpflichtet sind, zusammengefasst:
- Austauschpflicht & Ölheizungsverbot
- Kosten für die Anschaffung & Montage
- Heizkosten & jährliche Kosten
- Zuschüsse des BAFA
- Förderungen der KfW
Tipp! Besucher lesen auch: Heizung erneuern, Heizungsarten & Wärmepumpen.
Austausch der Öl- und Gasheizung: Kosten & Verbot
Der Austausch Ihrer Heizanlage scheint momentan attraktiver denn je zu sein. Mit der aktuellen Gaskrise, den steigenden Gaspreisen und der zukünftigen Gasumlage ziehen immer mehr Immobilienbesitzer eine Erneuerung der alten Heizung in Betracht. Diese kann, trotz hoher Anschaffungskosten, langfristig gesehen zu enormen Kostenersparnissen führen. Aber nicht nur die Gaspreise machen einen Austausch deutlich attraktiver. Auch bedrängt die Austauschpflicht in Kombination mit dem Ölheizungsverbot die alte Heizanlage immer mehr.
Wie viele Kosten übernehmen die Förderungen?
Sie können bei Ihrer Erneuerung jedoch mit Unterstützung und Zuschüssen rechnen. Sie erhalten Fördergelder von staatlichen Instituten, wie der BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle), der BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) oder der KfW.
Diese können, je nach Heizungsart, bis zu 25 % Ihrer Gesamtkosten übernehmen.
Dazu aber später bei den Förderprogrammen noch Genaueres.
Austauschpflicht & Öl- & Gasheizungsverbot ab 2024
Die Austauschpflicht und das Ölheizungsverbot in Kombination setzen immer mehr Vermieter unter Druck. Zwar verbietet das Ölheizungsverbot nicht direkt die Nutzung von Öl- und Gasheizungen, jedoch wird der Einbau einer neuen Öl- oder Gasheizung ab 2024 verboten. Heißt, Sie können Ihre aktuelle Ölheizung auch nach 2024 weiterhin nutzen, lediglich keine neue einbauen.
Kritisch wird es dabei erst, wenn man die Austauschpflicht einberechnet. Die Austauschpflicht besagt, dass alle Heizungen, mit wenigen Ausnahmen, nach 30 Jahren erneuert werden müssen. Ausgeschlossen sind hierbei Brennwertkessel und Niedrigtemperaturkessel und Heizanlagen, die nur selten benutzt werden.
Falls Ihre aktuelle Gas- oder Ölheizung also aus den 90er-Jahren ist, wird ein Wechsel oder eine Ergänzung Ihrer Heizanlage unausweichlich.
Die Regelungen nochmals im Überblick:
- Öl- & Gasheizungsverbot ab 2024
- kein Einbau einer neuen Gas- oder Ölheizung
- Nutzung aktueller Gas- & und Ölheizungen weiterhin möglich
- Austauschpflicht alter Heizanlagen nach 30 Jahren
- Ausnahme bei Brennwert- & Niedrigtemperaturkesseln
Ein Anlagenmechaniker bei der Inbetriebnahme einer neuen Heizungsanlage.
Mit dem Austausch der Heizanlage sind natürlich auch Kosten verbunden. Da stellt sich zwangsläufig die folgende Frage.
Heizungsarten: Welche ist die optimale für Ihre Immobilie?
Bevor Sie aber über den Austausch Ihrer Heizanlage nachdenken, sollten Sie sich erst mal die Heizungsarten genauer ansehen. Alles über die Heizungsarten in unserem Ratgeber.
Wenn Sie sich für ein neues Heizsystem entschieden haben, können Sie mit der Kostenrechnung beginnen.
Heizarten im direkten Vergleich
Welche Heizungsart ist die beste für Ihre Immobilie? Checken Sie hier die 7 wichtigsten Kennzahlen für die 7 wichtigsten Heizungsarten:
Kosten für die Erneuerung der Heizung: Anschaffung & Montage
Die Kosten für eine neue Heizanlage können nie genau für jeden individuell angegeben werden. Abhängig von Ihrer Heizsituation, der Immobilie und den Umstände können die Kosten stark variieren. Neben den Anschaffungskosten müssen vor allem auch die Kosten für den Umbau beachtet werden.
Tipp! Auch eine Ergänzung Ihrer alten Heizanlage kann zu einer energieeffizienteren Immobilie führen.
Solarthermie: Ergänzung der Gas- oder Ölheizung
Sollten Sie in absehbarer Zeit in die Austauschpflicht Ihrer alten Heizanlage kommen, ist eine Erneuerung der gesamten Heizanlage nicht zwingend nötig. Sie können Ihre bestehende Heizung auch durch zusätzliche Heizanlage, wie zum Beispiel Solarthermieanlagen oder Wärmepumpen ergänzen. Diese Form der Heizung nennt sich dann Hybridheizung. Die Solarthermie Systeme übernehmen hierbei zum größten Teil die Warmwasseraufbereitung und unterstützen die Heizanlage mit zusätzlicher Energie aus der Sonne.
Das Wichtigste in Kürze:
- Nicht unbedingt Gesamterneuerung erforderlich
- Möglichkeit zur Ergänzung mit Solarthermie oder Wärmepumpen (Hybridheizung)
- Solarthermie für Warmwasser und Sonnenenergie-Unterstützung
- Kostenbetrachtung für Erneuerung/Ergänzung der Heizanlage
Schauen wir uns jetzt die Kosten für die Erneuerung oder Ergänzung der Heizanlage genauer an.
Kosten für Anschaffung & Ergänzung: Heizanlage & Hybridheizung
Die Kosten für die Anschaffung und Montage Ihrer neuen Heizung bzw. Hybridheizung könnten so aussehen.
Heizungsarten | Anschaffungskosten |
Öl-Brennwertheizung | 7.000 bis 9.000 Euro |
Gas-Brennwertheizung | 7.000 bis 9.000 Euro |
Öl-Brennwertheizung als Hybridheizung | 10.000 bis 12.000 Euro |
Gas-Brennwertheizung als Hybridheizung | 10.000 bis 12.000 Euro |
Luft-Wasser-Wärmepumpe | 13.000 bis 16.000 Euro |
Sole-Wasser-Wärmepumpe | 20.000 bis 25.000 Euro |
Holzpelletheizung | 20.000 bis 25.000 Euro |
Heizungen kosten jedoch nicht nur in der Anschaffung, sondern auch in der Benutzung.
Heizkosten der Heizsysteme: Heizverhalten & jährliche Kosten
Ebenso schwer einzuschätzen, wie die Anschaffungskosten, kann man auch die Heizkosten nur grob pauschalisieren. Diese sind auch abhängig von Ihrem Heizverhalten und den Umständen, wie die Dämmung, Ihrer Immobilie.
Die Heizkosten der Heizsysteme könnten ungefähr so aussehen.
Heizungsart | Nutzungskosten |
Öl-Brennwertheizung | 2.000 bis 2.200 Euro |
Gas-Brennwertheizung | 1.900 bis 2.100 Euro |
Öl-Brennwertheizung als Hybridheizung | 1.800 bis 2.000 Euro |
Gas-Brennwertheizung als Hybridheizung | 1.700 bis 1.900 Euro |
Luft-Wasser-Wärmepumpe | 1.500 bis 1.700 Euro |
Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärmepumpe) | 1.100 bis 1.300 Euro |
Holzpelletheizung | 1.800 bis 2.000 Euro |
Um diese hohe Kosten zu decken, gibt es Förderprogramme, die Sie bei der Erneuerung Ihrer Heizung unterstützen. Hier werden Kosten verglichen.
Zuschüsse & Förderungen für Ihre Heizungserneuerung
Wenn Sie eine Heizungserneuerung planen, sollten Sie wissen, dass Sie nicht auf den gesamten Kosten sitzen bleiben. Ihnen werden, je nach Heizungsart, verschiedene staatliche Förderprogramme geboten. Zum einen können Sie bei der Erneuerung der Heizung mit Zuschüssen des BAFA rechnen und bei Einzelmaßnahmen auch mit Förderungen der KfW. Manche Programme der KfW lassen sich sogar mit der BAFA-Förderung kombinieren.
Schauen wir uns die Förderprogramme noch mal im Detail an.
KfW-Förderprogramm für Heizungserneuerungen
Grundsätzlich fördert die KfW Einzelunternehmen, darunter auch der Austausch der Heizanlage, mit 20 % der Gesamtkosten, aber maximal mit 10.000 Euro. Bei einer höheren "Effizienzhaus"-Stufe können die Förderungen auf maximale 48.000 Euro steigen. Hier gilt: je höher der Energiestandard, umso höher die Fördergelder.
Mit dem Ergänzungskredit 167, einem Förderprogramm für energieeffizientes Sanieren, biete die KfW Förderungen, welche explizit auf den Austausch der Heizung ausgelegt sind. Dabei handelt es sich um zinsgünstige Kredite von bis zu 50.000 Euro.
Zudem fördert die KfW auch Maßnahmen zur Optimierung der Heizanlage mit 20 %. Dazu gehört zum Beispiel ein Pumpenaustausch bei Wärmepumpen oder auch ein hydraulischer Abgleich.
Die Förderprogramme der KfW im Überblick:
- Grundsätzliche Förderung von 20 % für den Austausch
- Je nach Effizienzhaus-Stufe maximal 10.000 bis 48.000 Euro
- zinsgünstige Kredite von bis zu 50.000 Euro
- Förderung für die Optimierung der Heizung von 20 %
Neben der KfW bekommen Sie auch Zuschüsse der BAFA.
BAFA Zuschüsse für Heizungserneuerungen
Das BAFA fördert den Austausch der Heizung mit hohen Zuschüssen, wenn ganz oder teilweise erneuerbare Energien genutzt werden. Dabei unterstützen Sie die Aufrüstung auf Wärmepumpen, Pelletheizungen oder auch fossile Brennwertkessel als Hybridheizung mit Solarthermie.
Die Zuschüsse des BAFA sehen folgendermaßen aus:
Heizungsart | BAFA Zuschüsse |
Holzpelletheizung (o.a. regenerative Energien) | 35 % |
Wärmepumpenanlagen | 35 % |
Erneuerbare Energien-Hybridheizung | 35 % |
Gas- oder Öl-Hybridheizung | 30 % |
Solarkollektoranlage | 30 % |
Zusatz-Zuschuss für Erneuerung einer Ölheizung | 10 % |
Wie oben bereits erwähnt lassen sich die Zuschüsse der BAFA mit manchen Förderprogrammen der KfW kombinieren, wodurch eine Erneuerung der Heizanlage stark unterstützt wird. Hier informiert man sich über die Fördermöglichkeiten.
Fazit! Heizung erneuern - Das müssen Sie wissen!
Der Ölheizungsverbot ab 2026 und die Austauschpflicht setzen immer mehr Immobilienbesitzer unter Druck. Zwar verbietet das Ölheizungsverbot nicht die Nutzung von Ölheizung, jedoch den Neueinbau ab 2026. Hinzu kommt die Austauschpflicht in Deutschland, welche besagt, dass Sie Ihre alte Heizanlage nach 30 Jahren erneuern oder austauschen müssen.
Falls Ihre aktuelle Gas- oder Ölheizung also aus den 90er-Jahren ist, wird ein Wechsel oder eine Ergänzung Ihrer Heizanlage bald unausweichlich.
Auf Sie kommen als Kosten für eine neue Heizung zu. Jedoch tragen Sie nicht die ganzen Kosten alleine.
Staatliche Förderprogramme unterstützen Sie bei Ihrem Vorhaben.
Dazu gehören etwa die KfW oder das BAFA. Beide bieten Förderungen und Zuschüsse für die Erneuerung und Ergänzung der Heizanlage. In manchen Fällen können die beiden Programme sogar kombiniert werden, wodurch Sie fast die Hälfte Ihres Kostenaufwands abgenommen bekommen.
Eine Erneuerung der Heizanlage lohnt sich also nicht nur in der Kosten- und Energieeffizienz, sondern auch durch die Zuschüsse und Förderungen. Aber für welche Heizung entscheiden Sie sich?
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